VG-DIREKT Newsletter 03-2022 der Verbandsgemeinde Maikammer

Landesentwicklungsprogramm; Teilfortschreibung; Erneuerbare Energien

Das Landesentwicklungsprogramm IV soll in Bezug auf erneuerbare Energien durch eine Vierte Teilfortschreibung geändert werden. Die Auswirkungen der Dritten Teilfortschreibung, mit der insbesondere die Nutzung der Windenergie durch neue Ausschlusstatbestände erheblich eingeschränkt und damit auch die kommunale Planungshoheit zurückgedrängt wurde, sollen dabei teilweise korrigiert und der Windenergie wieder etwas mehr Raum verschafft werden.

Die Verbandsgemeinde Maikammer wird zum Entwurf eine Stellungnahme abgeben. Der Verbandsgemeinderat hat sich in seiner Sitzung am 02.06.2022 einstimmig dafür ausgesprochen, dass auch künftig Windkraftanlagen im Biosphärenreservat Pfälzerwald nicht befürwortet werden.

Ebenso muss trotz einem Forcieren des Ausbaus der Windkraft- und Solaranlagen die einzigartige und für die Region sehr wertvolle Kulturlandschaft zwischen der Autobahn A65 und dem Haardtrand geschützt bleiben und von einer Bebauung mit Windkraftanlagen freigehalten werden. Stattdessen sollen diese Anlagen auf ausgewiesenen Vorrangflächen sowie künftig noch zu erörternden und die Kulturlandschaft nicht beeinträchtigenden Flächen errichtet werden. Gegen die Ausweisung von Flächen für Freiflächen-Photovoltaikanlagen entlang der linienförmigen Infrastrukturtrassen bestehen keine Bedenken, sofern sich diese auf weniger wertvolle Wiesen- und Ackerflächen beschränken.

 

Gewässer- und Entwicklungsplan

Um die Vorgaben der EU Wasserrahmenrichtlinie, einen guten ökologischen und chemischen Zustand der Oberflächengewässer herzustellen, umzusetzen, verfolgt die VG Maikammer mit den drei Ortsgemeinden im Rahmen der Förderung der Aktion „Blau Plus“ systematisch die Entwicklung von naturnahen Gewässerstrecken. Die letzte Maßnahme war 2017/2018 die Renaturierung des Kropsbachs südlich von Kirrweiler.
Zur langfristigen Planung und Konzeptionierung hat die Verbandsgemeinde als Träger der Gewässerunterhaltung Ende 2020 einen Gewässer- und Entwicklungsplan des Kropsbachs in Auftrag gegeben. Die Erstellung des Planes wurde in Höhe von 90 % vom Land Rheinland-Pfalz gefördert.
Die Ergebnisse des Gewässer- und Entwicklungsplanes wurden in der Sitzung des Verbandsgemeinderates am 02.06.2022 vorgestellt. Hierbei wurde deutlich, dass der Bach auf dem Hauptteil seiner Laufstrecke Defizite bezüglich der Durchgängigkeit für Lebewesen und Sedimente, dem Strukturreichtum des Bachbetts und der Bereitstellung eines Gewässerkorridors und dessen Pflege aufweist. Im Plan werden einzelne Maßnahmen zur Herstellung eines guten ökologischen und chemischen Zustands des Kropsbachs aufgezeigt, die schrittweise in einzelnen Projekten umgesetzt werden können. Zum Teil sind die Maßnahmen an den Gewässerunterhaltungspflichtigen, zum Teil aber auch an die Anlieger (private oder öffentliche Eigentümer) adressiert.

 

Mitgliederversammlung des Vereins Südliche Weinstraße Maikammer e.V.

Am 07.06.2022 hat die Mitgliederversammlung des Vereins Südliche Weinstraße Maikammer e.V. stattgefunden. Geschäftsführerin Maria Bergold gab einen ausführlichen Bericht über das Geschäftsjahr 2021. 25,53 der Gästeankünfte und 22,32% der Übernachtungen im Landkreis Südliche Weinstraße fallen in der Verbandsgemeinde Maikammer an. Bezogen auf das gesamte Gebiet der Pfalz entfallen auf unsere Verbandsgemeinde 4,35% der Gästeankünfte und 4,41% der Übernachtungen. Die Vorsitzende Gabriele Flach, gleichzeitig auch Vorsitzende des Tourismus-und Heilbäderverbandes Rheinland-Pfalz, informierte über die Tourismusstrategie Rheinland-Pfalz 2025 und der Geschäftsführer der Pfalz.Touristik e.V., Tobias Kauf, über den Strategieprozess Pfalz.

 

Was sind Bodenrichtwerte?

Nach § 196 BauGB sind Bodenrichtwerte durchschnittliche Lagewerte für den Boden. Sie beschreiben den relativen Bodenwert in €/m² und sind landesweit verfügbar. Dazu werden Grundstücke, die nach Art und Maß der baulichen Nutzung weitgehend übereinstimmen, in räumlich abgegrenzten Bodenrichtwertzonen zusammengefasst. Die Bodenrichtwertangaben beziehen sich jeweils auf ein Bodenrichtwertgrundstück in der Zone und beschreiben die wertbeeinflussenden Merkmale wie z. B. Art der baulichen Nutzung, Grundstücksgröße und Geschossflächenzahl. Bodenrichtwerte beziehen sich immer auf ein unbebautes Grundstück.

www.boris.rlp.de

 

MEHR NACHALTIGKEIT IM ALLTAG

 

Wie sieht eigentlich eine nachhaltige Zukunft aus?

Als Antwort auf diese Frage hat die Weltgemeinschaft im Jahr 2015 einen gemeinsamen Plan aufgestellt – die Agenda 2030. Dieser beinhaltet 17 Ziele für eine sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Entwicklung. Dazu zählen beispielsweise die Bekämpfung von Armut, Bildung für alle, Frieden und Rechtsstaatlichkeit sowie der Schutz unserer Umwelt und Ressourcen. Um die Ziele bis 2030 zu erreichen, müssen alle mitmachen: Staaten, Organisationen, Unternehmen, Wissenschaft und jede und jeder Einzelne.

Auch die Verbandsgemeinde Maikammer leistet ihren Beitrag: In diesem Jahr wurde eine eigene Nachhaltigkeitsstrategie mit einem Aktionsplan verabschiedet. 

Und wie kann ich im Alltag zu den 17 Zielen beitragen? Zukünftig wird es im Newsletter einen kleinen Nachhaltigkeitstipp geben. Einfach mal ausprobieren!

Mehr Infos zur Nachhaltigkeitsstrategie der Verbandsgemeinde unter:
https://vg-maikammer.de/buergerservice/nachhaltigkeit/

Mehr Infos zur Agenda 2030 und den 17 Zielen unter: https://www.youtube.com/watch?v=VP41Guc7_s4

 

TIPP DES MONATS

E-Mails löschen und das Klima schützen

Auf den ersten Blick scheinen E-Mails eine umweltfreundliche Alternative zu klassischen Briefen zu sein, aber jede E-Mail verursacht Treibhausgasemissionen. Neben dem Verfassen, Versenden und Lesen einer E-Mail verbraucht insbesondere die Speicherung Strom. Grund hierfür sind die Rechenzentren, in den die E-Mail-Server stehen. Für den Betrieb und die Kühlung haben in 2020 deutsche Rechenzentren allein 16 Milliarden Kilowattstunden benötigt. Das ist deutlich mehr als der gesamte Stromverbrauch der Stadt Berlin im gleichen Jahr.

Für einen umweltfreundlicheren Posteingang lohnt es sich also regelmäßig nicht mehr benötigte E-Mails und Spam Mails zu löschen sowie den Papierkorb zu leeren. Auch das Abbestellen von selten gelesenen Newsletter Abos oder E-Mail-Benachrichtigungen von Online Angeboten (wie z. B. Sozialen Medien) kann helfen das Klima zu schützen.

 

Text: Nora Ziegler